Luxemburg - Das Fest naht erst noch, aber Luxemburgs einstiger Veloheld Frank Schleck ist bereits am Dienstagabend reich beschenkt worden. Die nationale Antidoping-Agentur ALAD hat seine mutmaßliche Doping-Affäre zu den Akten gelegt, der 28-Jährige wird demnach nicht bestraft. Entgegen ersten Beteuerungen hatte der Tour-Sechste im Oktober doch einräumen müssen, im März 2006 6991 Euro auf das Konto des spanischen Dopingarztes Fuentes eingezahlt zu haben (SZ 27.9.). Das Konto hatten auch als Klienten der Madrider Blutbank enttarnte Fahrer wie Jan Ullrich, Jörg Jaksche oder Tyler Hamilton benutzt. Schleck indes gab an, nur Trainingsprogramme bestellt zu haben; zudem habe er von dem Geschäft schnell Abstand genommen (ohne allerdings das Geld zurückzufordern). Da die Puerto-Affäre aber erst im Mai 2006 aufgedeckt wurde und Fuentes nach bisherigem Kenntnisstand nie Sportpläne verfasste, bleibt Schlecks Glaubwürdigkeit trotz des Freispruchs erschüttert. "Außer der Tatsache, dass Geld gezahlt wurde, ist nichts ans Tageslicht gekommen, das auf Dopingpraktiken schließen lässt", verkündete dennoch die ALAD. Weder das Gremium, das als dem Sport nahestehend gilt, noch der Weltverband UCI hat einen erhellenden DNS-Abgleich mit in Madrid sichergestellten Blutbeuteln des "Amigo de Birillo" angestrebt - der Code-Name könnte laut Ermittlern Schleck gehört haben.

Als "Birillo" war der Italiener Ivan Basso enttarnt worden, Schlecks Freund und Kapitän bei CSC. Dessen Teamchef Bjarne Riis wird verdächtigt, von der Liaison seiner Asse mit Fuentes gewusst zu haben. Im Gegensatz zum Radsport beschäftigen sich Ermittler weiterhin mit den Hintergründen der Netzwerke. abur

Bild Rolf Jost Maastricht Amstel Gold Race

SZ



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